Motive…….. statt eines Konzepts

• Naatsaku ist keine „Einrichtung“, in der Jugendliche „betreut“ werden und durch irgendwelche Tricks und Maßnahmen dazu gebracht werden, doch noch etwas zu lernen oder endlich richtig zu arbeiten oder oder oder ….
• Naatsaku ist ein Projekt, von jungen Menschen für junge Menschen. Hier wird ein Ort zum Leben geschaffen. Jeder, der zu uns kommt, verändert unser Leben und hinterlässt seine Spuren. Wir richten uns nach ihm, er richtet sich nach uns. Fast die ganze Arbeit, die bisher in den Wiederaufbau investiert wurde , ist unbezahlte und unbezahlbare Arbeit.
• Naatsaku ist jeden Tag neu. Zehn Jahre ist das Projekt jetzt alt und immer noch ist Anfangs- und Aufbruchstimmung. Es wird viel improvisiert, mal ist der Strom weg, mal gibt der Brunnen über Wochen nur sehr wenig Wasser, mal ist die Kuhherde im Wald verschwunden ….. Die Verhältnisse sind einfach , aber es wird bei uns immer gut gegessen .
• Naatsaku will vor allem Jugendlichen Raum für ihre Entwicklung geben. Wir geben die Hilfe, die sie wünschen, so weit es in unseren Kräften steht.

Beobachtungen

Es hat sich gezeigt, dass Jugendliche, die drohen aus ihrer Bahn zu kommen, die durch Lern oder Arbeitsverweigerung, Drogenkonsum, erhöhte Aggressivität oder demonstrative Gleichgültigkeit gegen ihre Umgebung rebellieren, bei uns oft ihre Spur wiederfinden.

Meist finden sie nach kurzer Zeit eine Aufgabe, die sie gerne regelmäßig und verantwortlich übernehmen, und neue Freunde, an die sie sich anlehnen oder an denen sie sich orientieren.

Wir haben beobachtet, dass Jugendliche, während sie in Naatsaku waren

• sich selbst sicherer wurden,
• lernten, zu lernen und zu arbeiten,
• Ausdauer entwickelten, ihre Ziele zu verfolgen
• lernten, ihre Ziele zu formulieren und Verantwortung zu übernehmen

Alle wurden mehr sie selbst, was nicht heißt, dass sie das wurden oder nun endlich das taten, was ihre Eltern oder Lehrer von ihnen erwarteten.

Die vielen Notwendigkeiten des Alltags

• Wasser im Brunnen schöpfen
• Feuer im Herd machen
• Hühner füttern
• Ziegen melken
• Schnee schmelzen
• Tomaten gießen
• Kartoffeln roden

sind der Rahmen, in dem sich weitere Initiativen entwickeln. Es bleibt viel Raum, individuelle Interessen zu verfolgen.

Die möglichen Tätigkeitsfelder sind:

• Landwirtschaft
• Forstwirtschaft
• ländliche Hauswirtschaft
• Schreinerei/Zimmerei/Innenausbau

Aufnahmeverfahren? – es gibt keines

Falls Sie nach dem, was Sie bisher über Naatsaku erfahren haben, meinen, dass es für den jungen Menschen, der Ihnen am Herzen liegt, der richtige Ort ist, erzählen Sie uns von ihr oder ihm, was Ihnen wichtig ist, was für uns wichtig sein könnte und fragen Sie, was Sie noch wissen wollen. Das können Sie schriftlich tun, per Brief oder Email. In dringenden Fällen können Sie auch anrufen. Abends ab 19 Uhr ist günstig; außer donnerstags, da ist Hofabend.

Wir melden uns dann und es klärt sich wahrscheinlich ganz schnell, ob wir uns näher kennen lernen wollen.

Leider ist nicht immer ein Zimmer bei uns frei, und im Zelt zu wohnen oder seine eigene Hütte zu bauen, ist nicht für jeden gleich zu Anfang richtig. Es gibt für Jugendliche aber noch andere interessante Orte auf unserer schönen Erde, wir helfen gerne, sie zu finden.

Geld?

……spielt eine Rolle, aber nicht die wichtigste.

Wir bieten Hilfe an. Worin die aber im Einzelfall genau besteht, stellt sich erst in den Gesprächen heraus und wird in einer Vereinbarung möglichst genau beschrieben: besondere Verpflegung … täglich morgens wecken … wöchentlich 5 Stunden Mathematikunterricht .. Reiten lernen ..u.s.w. … . Daraus ergibt sich unser Aufwand. Dann sprechen wir darüber, wie sich das , was wir wollen, finanzieren lässt. Grundsätzlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: privat oder mit Hilfe des Jugendamtes. Auch das wird sich klären.
Jedenfalls haben wir bisher noch keinen Jugendlichen aus finanziellen Gründen abweisen müssen.